Hallo Ihr Lieben,
Wie ihr wisst, habe ich Katzen, und man kann sogar sagen ich bin da „leicht“ fanatisch. ;) Mein Kater Yuki hat seinen eigenen Hashtag und von ihm gibt es (weitaus) mehr Fotos als von allen anderen Menschen, Wesen und Dingen, die mich in meinem Leben begleiten. Bei uns gibt es mehr Katzen-Sitz- und Schlafmöglichkeiten als für Menschen und ich rede so oft mit einer verrückten Piepsstimme mit den Katzen, dass Yuki mittlerweile auch mit uns „spricht“.
Dabei dachte ich bis vor fünf Jahren noch, ich fände Katzen gar nicht mal so gut. Ich hatte nur die Klischees im Kopf, Katzen seien arrogante, starrsinnige, eingebildete Einzelgänger, die hauptsächlich von verrückten Single-Frauen gehalten werden. Und heute möchte ich euch erzählen, wie ich überhaupt zu den Katzen kam, und wie (schnell) sie mich verzaubert und in ihren Bann gezogen haben.
Es war 2011 und ich fing an den (jetzt) Herzmann, den ich schon länger eher nur so ab und zu mal bei Freunden sah, näher kennen zu lernen. Wir schrieben bei MySpace (jaja damals) und bei Facebook rum. In seinem Profil hatte er einige kunstvolle Fotos von seiner Katze Phoebe. Er schien sie zu vergöttern und das fand ich ehrlich gesagt irgendwie schräg. Aber schräg ist ja irgendwie mein Ding. Er war nett und Tiere mochte ich eh schon immer. Ich erinnere mich noch an die Dorfkater Mäuschen und Max von meinem Onkel. Über sie wurden immer wilde Geschichten erzählt. Mäuschen sah ich wenn dann meist nur auf dem Kachelofen chillen, aber Max sah schon immer etwas wild und waghalsig aus.
Als der Herzmann mich dann eines Tages, vor einem Club-Besuch, zu sich einlud, war ich entzückt und aufgeregt. Aber cool wie ich so war (eh und bin ;)), warf ich mich in Schale und fuhr nach Berlin. Er holte mich ganz gentlemanlike von der Bahn ab und wir gingen zu ihm. Seine Wohnung war für einen Mann erstaunlich gut eingerichtet und ordentlich. Ich setzte mich auf einen Ikea-Wipp-Stuhl und guckt mir alles genauer an. Aber auch ich wurde begutachtet. Schräg vor mir, an einer sicheren Stelle vor dem Sideboard, saß Yuki und glotzte mich mit seinen großen gelb-grünen Kulleraugen an.
Zack! Es war geschehen. Und Ich nur so in Piepsstimme "ahiiiiiii wer bist duuuuuu deeeeenn??? - du bist ja süüüüüß" ich streckte die Hand nach ihm aus und er lies sich den Kopf kraulen. Während der Herzmann und ich dann tranken und redeten, wuselte Yuki, offen und freundlich, wie er so ist, ständig um mich herum und begutachtete mich von allen Seiten. Sogar auf meinen Schoß hüpfte er kurz und ich war absolut entzückt. Phoebe war eher etwas kritischer Natur, beobachtete von weitem, lies sich zwar auch geduldig streicheln, hatte aber ansonsten kein großen Interesse. Typisch Katze eben.
Der Herzmann gefiel mir und ich war öfters bei ihm. Yuki gefiel ich auch und er wickelte mich schnell um seine kleine Katzenpfote. Wenn ich kam wuselte er fröhlich um mich herum. Wenn ich auf der Couch saß oder lag, legte er sich auf mich, machte es sich richtig gemütlich und fing an zu schnurren. Wenn ich ging, hüpfte er zur Verabschiedung auf die Kommode im Flur und lies sich den Kopf kraulen. Ich durfte ihn ohne Probleme hochnehmen und knuddeln. Genau mein Ding, ein richtiges Kuscheltier! Auch nachts legte er sich gern neben mich und schlief in aller Seelenruhe ein. So schnell so nah, so lieb und so vertrauensvoll hatte ich noch kein Tier erlebt.
Obwohl ich Yuki sofort in mein Herz geschlossen hatte, fand ich dieses ganze Drumrum immer noch befremdlich. Katzen machen zuweilen komische und vor allem nervtötende Sachen. Aber Probleme sind ja da um gelöst zu werden. Ich habe viel beobachtet und musste viel lernen. Ich habe mich viel belesen und habe einiges ausprobiert. Und das Interesse an ihnen, hat mich ihr Vertrauen und ihre Liebe gewinnen lassen. Bei Yuki ging das einfacher und schneller. Bei Phoebe hat es ein ganzes Weilchen gedauert. Ich glaub der richtige Durchbruch kam erst nach einem Jahr. Sie hatte eine Blasenentzündung und suchte bei mir Trost und kuschelte sich unter meine Sofadecke. Ich baute ihr Höhlen und platzierte unauffällig die Wärmflasche darunter. Mittlerweile kommt sie auch so oft zu mir kuscheln und sie weiß genau wie Sie mich um die Pfote wickelt. Oft führt sie mich regelrecht zu ihrem liebsten Geschicklichkeitsspiel und wartet nur drauf, dass ich es mit Leckerlis befülle.
Seit mittlerweile nun fünf Jahren bin ich damit Katzenmutti. Und ich probiere immer noch viel aus und lerne einiges dazu. Auch mit anderen Katzenmuttis tausche ich mich gerne aus um neuen Input zu bekommen. Und ich habe festgestellt, dass die meisten Katzen, keine arroganten Tiere sind, die den Menschen nur als ihren Dosenöffner betrachten. Dieses Bild haben scheinbar viele Menschen (die eindeutig keine Katzen haben ;)).
Manchmal ist Yuki so eine kleine Comedynummer für sich. Er stolpert über seine eigenen Füße, erschreckt sich wie ein kleines Mädchen, wenn er mit seinem Schwanz etwas vom Tisch wedelt, bleibt mit seinem Kopf in einer Tempobox stecken und manchmal poltert er wie ein kleines Pony durch die Wohnung. Er quetscht sich in die kleinste Kiste die er finden kann. Er kämpft gegen Teppichecken die ihm scheinbar irgendwie im Weg sind. An freien Tagen verfolgt er einen den ganzen Tag auf Schritt und tritt.
Er kommt zu mir an den Schreibtisch wenn ich davor sitze und arbeite. Mit einem kleinen „mrrrau“ fordert er meine Aufmerksamkeit ein, hüpft auf die Lehne meines Stuhls und schlängelt sich auf meinen Schoß oder legt sich kackfrech auf meine Tastatur. Also langweilig wird einem mit einer Katze auf keinen Fall.
Selbst meine Eltern hat Yuki binnen einer Woche, die wir ihn zur Pflege zu Ihnen nach Haus brachten, um die Pfote gewickelt. Nun bittet mich Papa öfter mal Yuki einen schönen Gruß auszurichten und meine Mutti strickt kleine Wollmäuse für Ihn. Auch die Schwiegermutti bringt bei Besuchen immer was zum Naschen für die Katzen mit. ;)
Katzen sind trotz des Aufwands, den man nicht unterschätzen sollte, absolut interaktive und kommunikative Tiere. Sie spenden Trost, wenn man traurig ist und geben einem immer was zum schmunzeln oder quietschen. Yuki und Phoebe bereichern mein Leben und machen unsere Wohnung lebendig. Ich bin sehr froh, dass die beiden mein Bild, das ich von Katzen hatte, zurecht gerückt haben.
Dieser Artikel ist auch der Start einer kleinen Katzenkolumne, die in Zusammenarbeit mit Gourmet Katzenfutter von Purina hier auf meinem Blog die nächsten Monate erscheinen wird. Also liebe Katzenfans seid gespannt und schaut ab und zu wieder auf meinem Blog vorbei!
:)
Liebe Miau-Grüße
Eure Anja
Eure Anja
6 Kommentare
Ich stimme Dir absolut zu :) Katzen bereichern das Leben <3 Ich freue mich schon auf den cat-content ;)
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Anna
Ach, ich bin ganz gerührt von den lieben Worten. Das nenn ich wirklich eine wunderschöne Liebesgeschichte. Hab sie nur zu gerne gelesen. Und bin absolut der Meinung, dass Katzen einfach zum Leben dazugehören.
AntwortenLöschenlg Sandra
Ja, da hat Anja viel Wahres geschrieben. Ich bin Ihr Papa und eine Woche war Yuki bei uns. Wir haben uns schnell angefreundet. Wenn ich im Homeoffice gearbeitet habe, musste ich immer einen Stuhl neben meinen Schreibtisch stellen, worauf er es sich dann bequem gemacht hat. Er hat mich beobachtet, mir zu verstehen gegeben, wenn er Zuwendung oder Beschäftigung, sprich spielen, wollte. Ich konnte ihm sogar eine Leckerei anbieten, die er bei Anja nicht bekommen hat und auch nicht bekommen wird: Corned Beef! Da hat er sich lange das Mäulchen geleckt :-))
AntwortenLöschenJa, ich musste ihn einfach liebgewinnen und als er wieder zu Hause war, hat er mir schon ein bisschen gefehlt. Aber: er ist immer willkommen, ein Katzenkloh und ein alter Kratzbaum von Anja steht sicherhaltshalber auf dem Dachboden.
Dieser Bilder sind so toll und so niedlich! Und ich gebe dir absolut recht. Ich dachte immer, dass wir ein Hundehaushalt sind. Als und dann 2009 eine fast verhungerte kleine rote Katze zugelaufen ist, und wir sie gefüttert haben, hat diese(r) uns dann adoptiert. Er macht zwar nicht solche lustigen Sachen, weil er eindeutig eine draußen Katze ist und nur zum schlafen rein kommt, aber niedlich und süß ist er allemal. Ich will eine Katze nicht mehr missen wollen! <3
AntwortenLöschenLG Conny
Ach Anjalein, so schön geschrieben, da bin ich ja selbst ganz gerührt! <3 Es war spannend, mit anzusehen, wie Dir die Katzen immer näher kamen und am Herzen lagen und wie Du Dich mit ihnen auseinander gesetzt hast und sie nun nicht mehr wegdenken kannst. Super schön!
AntwortenLöschenPhoebe und ich hatten ja auch schon eine Woche lang das Vergnügen miteinander und Yuki ist einfach ein süßer kleiner flauschiger Dickmops. <3
Lu
Ach, soooo lieb geschrieben, liebe Anja!
AntwortenLöschenAuch von deinem Papa!
Mein "<3-Mann", unsere beiden erwachsenen Söhne und ich haben 5 Katzen, die wir nach und nach aus schlimmen Situationen gerettet haben. Auch unsere erste gerettete Katze, die aus Altersschwäche schon lange von uns gegangen ist, hat unser Leben enorm bereichert. Das erste Wort beider Kinder war ihr Name :-) Sie hat beide Kinder von Anfang an geliebt und beschützt. Ich kann dir nur zustimmen, es gibt schon einiges an Mehrarbeit (vor allem weil wir als Vegetarier/Veganer wegen einer Fertigfutter-Unverträglichkeit von 2 Katzen für alle 5 kochen), aber die Liebe und Freude, die zurückkommt, macht bei weitem mehr aus.
PS: Bekommen wir, deine LeserInnen, eventuell eine Strickanleitung von deiner Mama für die Wollmäuse?
Liebe Grüße aus Wien
Angela